Den Bürgerinnen und Bürgern in Bochum-Hamme stehen 56.000 Euro aus dem so genannten „Verfügungsfonds Hamme“ zur Umsetzung von Stadtteil-Projekten zur Verfügung, die der Eingliederung von Geflüchteten dienen. Das Geld stammt aus dem Sonderprogramm NRW „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ und Mitteln der Stadt.
Die Bandbreite förderungsfähiger Projekte ist groß: Veranstaltungen, Workshops oder Kurse mit Kindern und Jugendlichen, Familien oder Senioren, Integrations- und Kulturprojekte, aber auch kleinere Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtteils können gefördert werden. Aufgrund des speziellen Förderhintergrundes sollen diese Veranstaltungen und Projekte insbesondere den Zugang und die Teilhabe von Geflüchteten ermöglichen.
Der „Verfügungsfonds Hamme“ unterstützt bürgerschaftliche Projekte mit der genannten Zielsetzung mit maximal 5.000 Euro pro Projekt. Die Projekte sollen dem Stadtteil Hamme sowie den Bewohner/-innen zu Gute kommen. Über die Verteilung der Gelder entscheidet ein Stadtteilbeirat, der sich aus 9 Mitgliedern zusammensetzt und sich in den kommenden Wochen zu einer ersten, konstituierenden Sitzung trifft.
Grundsätzlich kann jede/r die Förderung eines Projekts beantragen. Dies können Ansässige, Gruppen, Initiativen, (Förder-)Vereine, Einrichtungen und Verbände, aber auch Menschen sein, die in Hamme ihrem Beruf nachgehen, ihre Freizeit verbringen oder sich für den Stadtteil einsetzen wollen.
Vorschläge können im Quartiersmanagement HaRiHo oder bei der Stadtverwaltung eingereicht werden. Auf der Homepage der Stadt Bochum (www.bochum.de/stadterneuerung) werden in Kürze weitergehende Informationen zum Verfügungsfonds, insbesondere zur Antragsstellung, bereitgestellt.
Bis Ende Mai ist das Quartiersmanagement HaRiHo im Bürgerhaus Hamme aufgrund von Umbauarbeiten nicht für Besucher zugänglich – bleibt aber per Telefon und Mail erreichbar.
Anfragen und Informationen:
Frau Daria Stolfik und Frau Beatrice Röglin, Quartiersmanagement HaRiHo – die Stadtteilpartner, Stadtteilbüro: Amtsstraße 10-12, 44809 Bochum, Tel.: 0152 - 549 62 52 8 oder 0152 – 561 70 82 9, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Herr Gerrit Pannenborg, Amt für Stadtplanung und Wohnen; Tel: 0234/910 3709;
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ein Erfahrungsbericht des Lehrers und der Schüler*innen der 10.7 der Heinrich-Böll-Gesamtschule, mit denen wir die NS-Gedenkstätte Vogelsang in der Eifel besucht haben:
"Dank unserer wunderbaren Schulsozialarbeiterin Frau Onat-Seykan und der engagierten Sozialarbeiterinnen von HaRiHo (...) konnte unsere 10.7 am 13.11.2017 einen besonderen Ort besuchen (...).
In Vogelsang wurden in der NS-Zeit junge Erwachsene zu führenden Nazis ausgebildet. Sie sollten nach vierjähriger Ausbildung darauf vorbereitet werden, staatliche Verwaltungen in den Ländern aufzubauen, die Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg überfallen und beherrschen sollte. Die Gebäude von damals stehen noch, hinzugekommen sind einige Häuser, die von der belgischen Armee errichtet wurden, als diese nach dem Krieg dort stationiert war, sowie ein Besucherzentrum.
Der Besuch hat unsere SchülerInnen tief beeindruckt:
Alina: „Dort angekommen staunten wir über die Größe des Gebiets mit der schönen Natur. Von den Bergen aus konnte man bis nach Belgien sehen. Das Ausbildungslager ist noch fast komplett erhalten und hat sogar ein eigenes Kino und ein Schwimmbad. Wir haben nur einen kleinen Teil der Anlage besichtigen können und fühlten uns „klein“ angesichts der Natur, der riesigen Anlage, der großen Gebäude, der großen Fenster, der großen Räume. Jeder sollte sich so „klein“ wie nur möglich fühlen. Es war beängstigend.“
Lara: „Wir haben eine Führung über das Gelände bekommen. Uns wurden alte Räume gezeigt, wo die „Nazikader“ unterrichtet wurden, die Ärztekammern, ein Tresor, so groß wie ein normaler Raum mit einer normalen Tür. Die anderen Räume waren teilweise so groß wie bei manchen von uns heute eine ganze Wohnung, sie waren alle miteinander verbunden. Hier war man nie allein und unbeobachtet.“
Vanessa und Aleyna: „Thomas, ein Mitarbeiter der Gedenkstätte, hat mit uns ein Spiel gespielt, bei dem wir uns alle gegenseitig gezeichnet haben, um uns zu zeigen, dass jeder anders ist. Nach dem Spiel gab es eine Präsentation über Vogelsang mit Fotos, wie es dort aussah, als es noch eine NS-Ausbildungsstätte war. Auf den Bildern war deutlich zu erkennen, wer etwas zu sagen hat und wer gehorchen musste, denn die, die etwas zu sagen hatten, standen immer oben auf den Tribünen, und die einfachen Ausbildungsschüler standen alle unten in Reihen aufgestellt. Sie waren alle gleich gestellt, alle waren ungefähr gleich groß und hatten die gleiche Uniform an. Es war überhaupt gar kein Unterschied zwischen den einzelnen Menschen zu erkennen. Da wurde uns klar, warum wir vorher das Spiel gespielt haben, denn jede Zeichnung war anders, weil jeder von uns seine eigenen Merkmale hat, ob Brille, Muttermale oder die Augen. Durch die besonderen Merkmale unterscheiden wir uns voneinander, was jeden von uns zu einer einzigartigen Person macht.“
Ersin: „Wir haben uns schon so an die Freiheit gewöhnt, dass jeder so sein kann, wie er will, dass wir am Anfang den Sinn des Spiels nicht verstanden haben. Früher sollten alle so gleich aussehen wie möglich. Der Vogelsang-Ausflug hat mir deshalb gezeigt, in was für einer friedlichen Zeit wir leben und wie sehr ich das schätzen sollte.“
Selim: „Ich fand es echt beeindruckend, dass ich an einem Ort war, in dem Nazis ausgebildet wurden. Man hat auch viel darüber erfahren, wie es damals war. Viel hat sich da nicht verändert, wenn man sich die Bilder von damals ansah. Ich hab mich auch ein bisschen unwohl gefühlt.“
Vanessa und Aleyna: „Auf der Rückfahrt wurde noch sehr viel über die Fahrt geredet, da viele etwas erfahren haben, von dem sie vorher nichts gewusst haben.“ Enno: „Die Reise nach Vogelsang war spannend und informativ, eine Erfahrung fürs Leben, die man nie vergessen wird.“
Dieser Tag blieb nicht nur den Schülerinnen und Schülern in Erinnerung. Insbesondere auf der Rückfahrt im Bus, der Tag ging zu Ende, es wurde langsam dunkel, und wir kamen wegen des Berufsverkehrs auf der Autobahn kaum voran, entstand eine ganz besondere Atmosphäre: Ich habe meine Klasse noch nie so leise und nachdenklich, ja, noch nie so erwachsen erlebt wie an diesem Abend. Vielen Dank an Frau Onat-Seykan, an HaRiHo und an das Programm „Demokratie leben“, das uns die Fahrt finanziert hat."
Benjamin Kramm
am 10.10.2017 startet im Falkenheim Klecks unser Net-Comp@ss Computerführerscheinkurs und es sind noch wenige Plätze frei! Er findet immer von 15:30-17:00 Uhr statt und ist kostenlos.
Schwerpunkte des Net-Comp@ss-Kurses:
- Technische Inhalte (Hardware, Software, Peripheriegeräte)
- Umgang mit dem System
- Textverarbeitung
- Umgang mit einer Bildbearbeitungssoftware
- Internet (Begriffsbildung, Herkunft / Entstehung, Nutzung von Suchmaschinen, Finden von Kinder- und Jugendinformationen, Speichern von Internetseiten und Inhalten)
- E-mail (Download von Dateien und Programmen, Begriffsbildung)
- Soziale Inhalte (Diskussionen in der Gruppe, Regeln einer Gruppe, Chatiquette, Persönlichkeits- / Daten- / Selbstschutz, Rechte an Bildern, Copyright etc.
- Cybermobbing und soziale Netzwerke
- Medienkonsum / Alterskennzeichnung
- Smartphones
- Daten- und Selbstschutz im Internet
Die Teilnehmer oder die Einrichtung kann zwei der folgenden vier Themen-Schwerpunkte festlegen, die in besonderem Maße behandelt werden: Cybermobbing, Smart & Mobil, soziale Netzwerke, Web
Ort: Falkenheim Klecks, Bußmannsweg 14, 44866 Bochum
Zeit: 12 x immer dienstags 15:30-17:00 Uhr, Start 10.10.2017
Wir treffen uns 12 Mal, in der Regel 1x wöchentlich bei einer Gruppengröße von maximal 10 Teilnehmern/-innen ab 10 Jahren. In den Ferien finden keine Kurstage statt.
Anmeldungen (bitte mit Angabe von Name und Telefonnummer) unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter Tel. 02327-88559
Monika Ebertz, Reinhild Genske, Daniela Schaefers (Stadtteilmanagement) und Jürgen Schoel (Zirkus Pirella) stehen vor der Fotomauer, die ein Zeichen für Sicherheit setzen soll. [Foto: Gero Helm]
Fotowand nimmt Erwachsene in die Pflicht, auf alle Kinder aufzupassen. Besucher bekräftigen, dass die Aufwertung der Grünanlage nötig ist.
Bunte Bausteine werden gestapelt, Bälle fliegen hin und her, zahlreiche Fotos bilden eine Mauer. Das zweite Parkfest am Ehrenmal sorgte gestern für jenes Leben, das durch die Umgestaltung der Grünanlage dort künftig wieder alltäglich anzutreffen sein soll. Das Büro der „Sozialen Stadt“ hatte eingeladen und informierte über die Pläne und den derzeitigen Vorentwurf. Auf der Wiese wurde gespielt und ordentlich Zirkus gemacht.
Dass eine Aufwertung der Parkanlage am Ehrenmal zwischen Bußmanns Weg und Bahnhofstraße nötig ist, verdeutlichen die Besucherstimmen. Zum Fest sei sie zwar gerne gekommen, erzählt eine Höntroperin, ansonsten ist die Anlage in Wattenscheid-Mitte allerdings keine Alternative: „Da ziehe ich zum Beispiel den Südpark vor. Hier müssten vor allem die Wege gemacht werden, damit man mit dem Rollator sicher laufen kann.“
Mehr Angebote für Familien mit Kindern gewünscht
Anna Küter wirft mit ihrer fünfjährigen Tochter Emma ein Frisbee hin und her. „Ausbaufähig“ nennt die Mutter die Angebote für Familien mit Kindern im Stadtteil. „Durch die Schließung des Ludwig-Steil-Hauses ist viel verloren gegangen. Es würde vielen Leuten hier helfen, wenn bei gutem Wetter im Sommer solche Parkfeste wie das heutige öfter stattfinden würden.“ Kaum ausgesprochen, verdunkelte sich auch schon der Himmel über den anwesenden und ankommenden Besuchern.
Fotos gestalten eine Mauer der Sicherheit
Neben den Spielmöglichkeiten zog eine neue farbenfrohe Mauer die Aufmerksamkeit auf sich. Entgegen sonstiger Deutungen ist das Bauwerk jedoch weder eine Grenze noch ein Symbol der Abschottung, sondern soll ein Zeichen für Sicherheit, Meinungsfreiheit und Toleranz abgeben. Die Aktion der beiden Falkenheime „Klecks“ und „Mini Klecks“ fügt zahlreiche Porträtfotos zur großen Wand zusammen. Gesichter von Erwachsenen – z.B. Eltern und Betreuer – bilden den Rahmen, die der Kinder die Mitte. Mit kurzen Sätzen erzählen sie etwas über sich, ihre Herkunft und ihre Wünsche. Über den Zitaten und Fotos prangt der Leitsatz „Jeder Einzelne ist ein kleines Steinchen – zusammen sind wir eine Mauer der Sicherheit.“
„Miteinander statt Gegeneinander“
Jürgen Schoel (Falkenheim): „Die Mauer soll daran erinnern, dass Erwachsene die Pflicht haben, auf alle Kinder gleichermaßen aufzupassen. Und sie sollen sich daran erinnern, dass sie selbst einmal welche waren.“ Zusammengehalten wird das Bollwerk durch ein einfaches, wie wichtiges Credo: „Miteinander statt Gegeneinander.“
Artistische Unterhaltung bot dann gegen 16 Uhr der Zirkusnachwuchs von „Pirella“. Beteiligt waren am zweiten Parkfest zudem das Awo-Familienzentrum und der Verein „Die Brücke“.
Auch der Wetterlage geschuldet, war der Besucherzulauf geringer als bei der Erstauflage 2016.
Deutliche Aufwertung der Spielmöglichkeiten geplant
Eine neue starke Spiel- und Sportspange, aufgeteilt in verschiedene Altersklassen, und drei Haupteingänge sind u.a. Teil der geplanten Aufwertung der Parkanlage. Auch ein Kiosk oder Café werde weiterhin angestrebt, informiert Stadtteilmanager Alexander Kutsch.
Das Ehrenmal soll ein Ort des Gedenkens bleiben und gleichzeitig zum Treffpunkt werden. Nachdem der Vorentwurf zur Umgestaltung vorgestellt und durch die Bezirksvertretung beschlossen wurde, geht die konkrete Planung derzeit weiter. Kutsch rechnet im Jahr 2018 mit dem Start der Umsetzung. Zuvor müssen noch die benötigten Fördergelder im Rahmen der „Sozialen Stadt“ beantragt und genehmigt werden.
[Quelle: Timo Gilke WAZ.de vom 27.09.2017]